Samstag, 15. Dezember 2012

[Rezension] Die Bestimmung - Tödliche Wahrheit

Titel: Tödliche Wahrheit
Originaltitel: Insurgent
Autor/in: Veronica Roth
Reihe: Die Bestimmung #2
Preis: 17,99€ 
Seiten: 512
Verlag: cbt
Erscheinungdatum: 10. Dezember 2012
ISBN 3570161560
Wertung: 2,8/5
Leseprobe
Rezension Band 1
Der Aufstand hat begonnen ...

In einer ungewissen Zukunft, in der die Fraktionen zerfallen, gibt es keine Sicherheiten mehr. Außer der einen: Wo auch immer ich hingehe – ich gehe dorthin, weil ich es will…
Drei Tage ist es her, seit die Ken mithilfe der ferngesteuerten Ferox-Soldaten unzählige Altruan umgebracht haben. Drei Tage, seit Tris' Eltern starben. Drei Tage, seit sie selbst ihren Freund Will erschossen hat – und aus Scham und Entsetzen darüber schweigt. Mit den überlebenden Altruan haben Tris und Tobias sich zu den Amite geflüchtet – doch dort sind sie nicht sicher, denn der Krieg zwischen den Fraktionen hat gerade erst begonnen. Wieder einmal muss Tris entscheiden, wo sie hingehört – selbst wenn es bedeutet, sich gegen die zu stellen, die sie am meisten liebt. Und wieder einmal kann es nur Tris in ihrer Rolle als Unbestimmte gelingen, die Katastrophe abzuwenden...

 

 


Leider hat mich die Fortsetzung von "Die Bestimmung" sehr enttäuscht.
Schon beim ersten Band konnte ich mich der allgemeinen Begeisterung nicht völlig anschließen, da die ersten paar hundert Seiten mir nicht so recht gefallen haben. Nach den wirklich grandiosen letzten Kapiteln war aber auch ich überzeugt und entsprechend hoch waren meine Erwartungen an den zweiten Band, die leider enttäuscht wurden.

Das Cover von Band 1 hat mir deutlich besser gefallen.
Bei "Tödliche Wahrheit" fehlt es an farblichen Kontrasten, es wirkt sehr eintönig und dadurch etwas langweilig. Den Titel finde ich auch nicht unbedingt gut gewählt, da gefällt mir der Originaltitel "Inurgent" deutlich besser.

Überraschenderweise hat die Protagonistin Tris mir besser gefallen als im Vorgänger. Langsam wird man warm mit ihrer Denkweise und kann ihre Handlungen besser nachvollziehen. Auch der enorme Druck der gegenwärtigen Situation wird spürbar und das wirklich sehr starke und tapfere Mädchen droht häufig, daran zu zerbrechen.
Besonders diese wirklich sehr authentischen Auswirkungen der Situation auf die Charaktere hat mir gefallen, denn diese bringt die Autorin bei allen Figuren gut zur Geltung.
Weniger gut gefallen hat mir hingegen die Entwicklung mancher Charaktere, die man so definitiv nicht erwartet hat und die teilweise so überraschend sind, dass ich sie nicht wirklich ernst nehmen kann. Ständig denkt man sich nur: "Neeeein, das kann doch gar nicht sein, da kommt noch was", wodurch man irgendwann so unsicher ist, was eigentlich gerade los ist, dass man schnell den Bezug zur Story verliert und eine starke Distanz zwischen sich und die Charaktere bringt.
Unter dieser Distanz leidet auch mein Eindruck der Figuren, der nicht wirklich positiv ist. Es fehlt einfach an Nähe zu den Charakteren, wodurch vieles mich einfach kalt gelassen hat und sie alle nur wirkten wie Figuren in einem Spiel.
Besonders Four hat mich enttäuscht, denn er wird zunehmend unsympathisch und undurchschaubar und ich stehe ihm mittlerweile sehr skeptisch gegenüber.
Natürlich sind schwarz/weiß Charaktere nicht das gelbe vom Ei, aber dieser Grau-Matsch, der einem in "Tödliche Wahrheit" serviert wird, ist auch nicht unbedingt die beste Lösung.

Nur selten passiert es, dass ich ein Buch lese und hinterher das Gefühl habe, genauso weit zu sein, wie davor.
"Tödliche Wahrheit" gehört zu diesen Büchern. Es ist so viel passiert, aber auch wieder nicht...
Es ist ein ständiges Hin und Her. Mal sind Tris und Four hier, dann dort, dann tun sie dies, dann das...
Worauf arbeiten sie hin? Was ist ihr Ziel? Was wird passieren? Es bleibt alles so unklar und weit entfernt und auch, wenn wild Pläne geschmiedet werden, bleibt der eigentliche Sinn der Sache immer noch im Dunklen.
Schon zu Anfang erfährt man, dass die Altruan angegriffen wurden, weil sie über wertvolle Informationen verfügen. Alles läuft darauf heraus, dass Tris herausfinden will, um was für eine Information es sich handelt: nämlich die "tödliche Wahrheit".
Worin diese besteht, erfährt man am Ende dieses Bandes. Alle sind geschockt, sprachlos, Panik bricht los,...
Aber warum eigentlich?
Die Tragweite der Information ist doch vollkommen unklar, niemand macht sich Gedanken, alle rennen einfach einmal hysterisch im Kreis herum.
Der Verlauf der Handlung konnte mich nicht wirklich fesseln. Zwar kam immer wieder Spannung auf, aber ich hatte nie das Bedürfnis, unbedingt weiterzulesen, weil ich wissen wollte, was passiert.


Leider hat es die Autorin diesmal nicht geschafft, mich zu fesseln oder zu berühren.
Die Story hat mich komplett kalt gelassen, die Emotionen haben mich nicht erreicht und ich konnte nicht mit den Figuren mitfühlen und mitfiebern.
Der Verlauf der Story macht auf mich Oft den Eindruck, als wüsste die Autorin selbst noch nicht, wohin ihre Geschichte führen soll.


2,8 Punkte



Veronica Roth
© Nelson Fitch
Veronica Roth ist 23 Jahre alt und wurde in den USA geboren. Sie schreibt bereits seit sie 12 Jahre alt ist. Sie studierte "Creative Writing" an der Northwestern University. Im Alter von 20 schrieb sie schon einen Roman. Es wurde "Die Bestimmung", dieser Roman schaffte es in den USA sofort in die Bestsellerlisten. Ihr Debütroman bildet gleichzeitig den Auftakt zu einer Trilogie. Roth lebt heute gemeinsam mit ihrem Ehemann in Chicago.

3 Kommentare:

  1. Mir ging es da wie dir mit diesem Buch.
    LG
    Yvonne

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  2. Ich kann Deine Gedanken zum Buch zu großen Teil unterstrichen, dennoch hat es bei mir besser abgeschnitten und ich mochte Tobias/Four Entwicklung sehr. Mich hat die Geschichte verwirrt hinterlassen, aber ich mag es auch, wenn einem ein Buch so im Hinterkopf bleibt. Man den Kopf schüttelt und sich fragt. Ich würde Frau Roth gerne mal fragen, ob es überhaupt als Trilogie geplant war, denn auch ich frage mich, wo sie überhaupt hin will.

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  3. Ich mochte gerade die unvorhergesehenen Charakterentwicklungen - Überraschungen :-)

    Aber nachvollziehen kann ich deine Kritikpunkte voll und ganz. Auch, was Teil 1 angeht. Ich bin auch nicht ganz so euphorisch wie viele anderen und Kay hat es ja gar nicht erst beendet :-(

    glg
    Steffi

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