Donnerstag, 14. Juli 2016

[Rezension] Seit ich dich gefunden habe

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Der Frühstücksspeck verbrannt und ein Feuermelder, der einen Höllenlärm veranstaltet. Wenn das kein gelungenes Katerfrühstück ist. Honey ist genervt und dann mischt sich auch noch ihr unausstehlicher Nachbar Hal ein und beschimpft sie. Er könnte ja zumindest anbieten ihr zu helfen. Stattdessen lässt er sie einfach stehen und verschwindet wieder in seiner Wohnung. Trotzdem, irgendwie hat Honey das Gefühl, dass sich mehr hinter seiner abweisenden Art verbirgt und beschließt nicht einfach aufzugeben und sich mit ihm anzufreunden. Schließlich ist er Koch, da kann er ihr bestimmt einiges beibringen. Doch dann erkennt Honey: Hal ist Blind. Ist es vielleicht eigentlich er, der ihre Hilfe braucht?

Kann man tatsächlich über 300 Seiten lang nur rumpalavern wie eine unscheinbare Blondine (die natürlich insgeheim viel toller ist als sie denkt) einem abgesackten Ex-Promi hinterhersabbelt (der seitenweise nur grummelt "Ich lieeebe sie ja so sehr, aber es wäre faaahaahaaalsch")?! Ja, man kann. Dieses Buch ist der Beweis.
Die Handlung gestaltet sich unheimlich zäh, obwohl wirklich mit allen Mitteln versucht wird durch interessante Rahmenhandlungen etwas Schwung in die Geschichte zu bringen. Ein Altersheim kurz vor dem Ruin und Honey, die selbstlose Retterin. Süß gemacht, wirklich. Auch die Charaktere sind in ihren Grundzügen wirklich gut gelungen. Aber die Umsetzung kann mich leider absolut nicht überzeugen. Die Story hat mich nicht gepackt, absolut nicht gefesselt und nicht mitgerissen. Das Ganze blieb extrem platt und wirkte sehr lieblos geschrieben. Das Mitfiebern bleibt einfach auf der Strecke. Nicht zuletzt, weil doch sehr viel extrem vorhersehbar ist. Und zwar nicht vorhersehbar nach dem Motto, ach da kommt sowieso ein Happy End, sondern quasi so, als hätte man das Buch schon zum zehnten Mal in der Hand.
Mir tut mein Urteil wirklich Leid, denn wie gesagt, die Idee dahinter ist sehr schön, aber das Endergebnis leider wirklich nicht mein Fall. Wie diese tolle Tiefkühlpizza, bei deren Anblick einem das Wasser im Mund zusammenläuft. Und dann beißt man rein und sie schmeckt doch wieder nur nach Pappe. Es ist wirklich ungemein schade, dass nicht mehr rüberkommt bei diesem Buch. Es wirkt einfach zu farblos. Es hätte mehr daraus gemacht werden können.
 Von meiner Seite leider nicht mehr als ein "Ganz nett, wenn nichts anderes zur Hand ist".
Erschienen im Mira Taschenbuch Verlag und hier zu erhalten