Sonntag, 7. Juli 2013

[Rezension] Der Kuss der Schmetterlinge

http://www.piper.de/fileadmin/import/produkte/produkt-8813.jpgTitel: Der Kuss der Schmetterlinge
Originaltitel: /
Autor/in: Victoria Lundt
Reihe:  /
Preis: 9,99€
Seiten: 480
Verlag: Piper
Erscheinungdatum: 11. Juni 2013
ISBN 3492302971
Wertung: 3,8/5
Berlin, 1908: Amelie Kindler reist mit ihrer Familie ins ferne Tsingtao, wo ihr Vater einen Neuanfang wagen will. Dass ihr der Kaufmannssohn Erich bald den Hof macht, sieht ihr Vater als Glücksfall. Aber Amelie verliert ihr Herz an einen anderen Mann, den Chinesen Liu Tian – ein Skandal in der deutschen Kolonie. Gegen alle Widerstände lässt sich Amelie auf diese Liebe ein – und muss ihr Leben lang um sie kämpfen …




"Der Kuss der Schmetterlinge" ist ein schöner und gefühlvoller Roman. Ich hätte mir noch etwas mehr Tiefe und noch mehr Emotionen gewünscht, denn vor allem an Anfang bleibt doch eine Distanz zu den Charakteren, die sich erst nach und nach auflöst.
Der Verlauf der Handlung hingegen ist spannend und folgt einer klaren Struktur, ohne unwichtige Details.
Das Cover gefällt mir mit seinen harmonischen Farben und dem zerbrechlichen Schmetterling mehr als gut. Auch der Titel ist perfekt gewählt und hat eine große Bedeutung für die Geschichte.
Wie schon erwähnt besteht über einen großen Teil des Buches eine Distanz zu den Charakteren. Das Hineinversetzen in die Figuren, auch in die Protagonistin Amelie, ist mir alles andere als leicht gefallen und oft konnte ich ihre Gedanken und Gefühle nicht ganz nachvollziehen.
Im Laufe des Buches fällt es dann allerdings immer leichter.
Amelie ist eine eher gewöhnliche, aber durchaus angenehme Protagonistin.
Sie kämpft mit allen Mitteln um ihre Liebe und opfert dafür bereitwillig alles, was sie hat.
Mir hat aber das gewisse Etwas gefehlt, das Amelie zu einer Figur gemacht hätte, die auch längere Zeit im Gedächtnis bleibt. So verhält es sich auch mit den übrigen Figuren, die zwar alle gut ausgearbeitet und großteils authentisch sind, aber es fehlt schlichtweg an markanten Charakterzügen.
Die Figuren die man in "Der Kuss der Schmetterlinge" findet sind typisch für dieses Genre, sympathisch und angenehm, aber nicht herausragend.
Auch der Chinese Liu Tian, in den Amelie sich verliebt, hat mir persönlich zu wenige Ecken und Kanten, obwohl er bei der ersten Begegnung überaus interessant und faszinierend wirkt.
Wenn man sich an schablonengefertigten Charakteren nicht stört, wird man hier nur wenig auszusetzen haben.
 
Amelie reist mit ihrer Mutter und ihrer Schwester nach Tsingtao, wo ihr Vater und ihr Bruder sie bereits erwarten, die dort ein erfolgreiches Geschäft aufgezogen haben.
Kaum angekommen, kommt auch schon ein Wahrsager auf Amelie zu und prophezeit ihr glückbringende Liebe, aber auch Hass, der sie auf ewig verfolgen wird.
Die Worte verunsichern Amelie zunächst sehr, denn der Sohn eines ebenfalls sehr erfolgreichen Unternehmers, Erich, zeigt deutliches Interesse an ihr und auch Amelie fühlt sich zu dem jungen Mann hingezogen. Dabei spukt ihr jedoch ständig die Prophezeiung im Kopf herum.
Das alles ändert sich schlagartig, als sie den Chinesen Liu Tian trifft. Noch nie hat sie so für einen Mann empfunden und obwohl sie weiß, dass eine Beziehung zu dem Chinesen ein riesen Skandal wäre, kann sie ihre Gefühle nicht unterdrücken.
Ein langwieriger Kampf um ihre Liebe beginnt, der für Amelie viele Schatten birgt und so manchen Verlust mit sich bringt.
Wie erwartet war die Geschichte sehr gefühlvoll, aber es hätten gerne noch mehr Emotionen vorhanden sein können. Vor allem die romantischen Szenen konnten mich nicht immer überzeugen, während die spannenderen Passagen mich komplett gefesselt haben.
Sowohl Anfang, Mittelteil, als auch das Ende können überzeugen, sind nicht kitschig, langweilig oder übertrieben, bis auf ein Ereignis, bei dem ich mich nach wie vor frage, ob das wirklich nötig war.
Ansonsten gibt es nichts auszusetzen und wer gerne Bücher dieses Genres liest, wird auch an diesem Buch seine Freude haben.

Der Schreibstil hat mir recht gut gefallen, er ist flüssig und einfach gehalten. Gestört haben mich allerdings häufige Wortwiederholungen, die aber nur an einigen wenigen Stellen auftauchen.
Sehr gut gelungen ist das Setting, man kann sich alles bestens vorstellen, egal, ob man sich nun in Tsingtao oder Berlin befindet.


3,8 Punkte



Victoria Lundt wurde in Schanghai als Tochter eines dänischen Diplomaten und einer deutschen Cellistin geboren. Von ihrem Vater erbte sie das Interesse für ferne Länder, von ihrer Mutter die künstlerische Ader. Erst mit ihren Eltern und später in ihrem Beruf als Journalistin und Auslandskorrespondentin hat sie viele Teile der Welt bereist, sich aber immer eine besondere Zuneigung zu ihrem Geburtsland China bewahrt. Wenn sie nicht auf Reisen ist, lebt sie mit ihrem Mann, einem Hund und drei Katzen auf einem ehemaligen Bauernhof an der Ostsee.

2 Kommentare:

  1. Tolle Rezension!
    Allein schon wegen dem Titel und vor allem dem schönen Cover hätte ich es mir gekauft.

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  2. Schöne Rezi :) klingt echt gut das Buch vorallem das Cover sieht superschön aus !

    LG

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