Dienstag, 5. Februar 2013

[Rezension] Survive - Wenn der Schnee mein Herz berührt

http://2.bp.blogspot.com/-6hSCD6jK5Ok/UQBF1SuI2XI/AAAAAAAALZY/A_snEPiEtj0/s1600/survive-wenn-der-schnee-mein-herz-beruehrt.jpgTitel: Survive - Wenn der Schnee mein Herz berührt
Originaltitel: Survive
Autor/in: Alex Morel
Reihe: /
Preis: 14,99€ 
Seiten: 256
Verlag: Egmont INK
Erscheinungdatum: 10. Januar 2013
ISBN 3863960475
Wertung: 3,7/5
Leseprobe
Das hochdramatische Abenteuer einer starken Heldin, die im erbitterten Kampf ums Überleben zu sich selbst findet und dabei ihrer großen Liebe begegnet. Aufreibend, ergreifend und herzzerreißend! Wie durch ein Wunder überlebt Jane einen Flugzeugabsturz mitten in den Rocky Mountains. Ironie des Schicksals – genau für diesen Tag hatte sie ihren Selbstmord geplant. Außer Jane hat es nur noch ein einziger Passagier geschafft: Paul. Gemeinsam schlagen sich die beiden Teenager durch die eisige Wildnis, und dabei erkennt Jane zum ersten Mal seit Langem: Sie will leben. Das ist vor allem Paul zu verdanken, der ihr Bestes zum Vorschein bringt. Nie zuvor hat Jane so etwas für jemanden empfunden, und für diese unverhoffte Liebe wächst sie über sich selbst hinaus …


 


Das "hochdramatische Abenteuer" beginnt absolut vielversprechend, emotional und packend. Im Verlauf der Geschichte entwickelt es sich allerdings in eine eher lauwarme Abhandlung brenzliger Situationen, denen die für die Situation angemessene Tiefe fehlt.
Das Ende hingegen befindet sich wieder auf dem gleichen Niveau wie der Beginn der Geschichte und schafft es bestimmt, den ein oder anderen Leser zu Tränen zu rühren.

Ein kaltes, aber dennoch wunderschönes Cover vermittelt die Aussage der Geschichte und bringt auf den Punkt, was auch Protagonistin Jane im Laufe der Handlung erfährt: Auch in den kältesten und dunkelsten Zeiten verbirgt sich Schönheit im Leben. Man muss sie nur erkennen, darum kämpfen und danach greifen.
Der psychische Zustand Janes wird überzeugend vermittelt. Anfangs befindet sie sich in einem tiefen Loch, will einfach nur noch sterben und versucht ihren Plan so bald wie möglich in die Tat umzusetzen.
Schon hierbei wird klar, dass das Mädchen absolut berechnend, gerissen und garantiert nicht dumm ist. Ihre deprimierende Gefühlslage wird gut beschrieben und fast wünscht man sich als Leser, dass sie es schafft, sich umzubringen.
Auch das erneute Erwachen ihres Lebenswillens ist sehr überzeugend, denn das ganze entwickelt sich langsam, zeigt sich in kleinen Gesten und Gedanken und entfaltet sich erst ganz am Ende vollkommen.
Paul, der einzige weitere überlebende des Flugzeugabsturzes kann einen ganz schön auf die Palme bringen. Seine makaberen und respektlosen Witze sind teilweise einfach nur widerlich, vermitteln aber auch deutlich, dass auch er mit der Situation zu kämpfen hat.
Er ist es, der Jane zeigt, wie viel Kraft und Stärke in ihr steckt. Immer wenn sie droht aufzugeben, schafft es Paul sie dazu zu bringen, weiterzumachen und an ihre Grenzen zu gehen.
Dabei erfährt man, dass auch Paul schon viele schreckliche Dinge in seinem Leben durchgemacht hat und er und Jane sich gar nicht so unähnlich sind.

Nach einem Selbstmordversuch befindet sich Jane in psychiatrischer Behandlung.
Dank ihres guten Verhaltens darf sie Weihnachten bei ihrer Mutter verbringen und nach Hause fliegen. Was allerdings niemand ahnt: Jane plant seit langem, sich bei dieser einmaligen Gelegenheit das Leben zu nehmen und hat nur auf diese Chance hingearbeitet.
Doch es kommt alles ganz anders, als geplant...
Das Flugzeug stürzt ab, mitten in den Bergen, und außer ihr gibt es nur einen Überlebenden: den Boarder Paul, der ihr schon am Flughafen gehörig auf die Nerven ging.
Jane ist vollkommen verzweifelt und geplagt von Schuldgefühlen, da ausgerechnet sie, die sowieso nicht mehr leben wollte, das Unglück überstanden hat.
Doch die Gefahr ist noch lange nicht vorbei. Die Absturzstelle liegt so verborgen in den Bergen, dass die Chance auf Rettung gleich Null ist. Paul treibt sie dazu an, sich auf den Weg durch die Berge zu machen, um wenigstens eine kleine Chance zu haben, entdeckt und gerettet zu werden.
Der Weg ist alles andere als ein Spaziergang und nicht selten stehen sie vor unmöglichen Herausforderungen und an der Schwelle des Todes.
Überzeugt hat mich an der Geschichte in erster Linie der Flugzeugabsturz selbst. Vor dem Abflug lernt man einige der Passagiere flüchtig kennen, wodurch ihr grausamer Tod einem sehr nahe geht. Der Absturzort wird detailliert beschrieben, wobei sich einem nicht selten fast der Magen umdreht.
Der weitere Verlauf der Geschichte war in Ordnung, konnte mich allerdings nicht vollkommen überzeugen, da die Dramatik der Situation nicht wirklich ankommt. Hier hätte man mehr in die Tiefe gehen können, um das gleiche emotionale Level des Absturzes zu erreichen.
Was meiner Meinung nach auch falsch dargestellt wird, ist die Liebesgeschichte. Vollkommen klar, dass die zwei jungen Menschen, die gemeinsam so ein traumatisches Erlebnis durchmachen sich zueinander hingezogen fühlen.
Das allerdings als die große und einzige Liebe ihres Lebens hinzustellen erscheint mir etwas zu viel, besonders im Hinblick auf das Alter der beiden.
Gleichzeitig ist es allerdings auch zu wenig, denn durch dieses gemeinsame Erlebnis sind sie durch wesentlich mehr verbunden, als durch eine Teenagerliebe.

Der flüssige und einfach Schreibstil macht es leicht, der Geschichte zu folgen. Bei dieser Art von Story hätte ich mir allerdings mehr Emotionen und authentische Dramatik gewünscht. Die gefährlichen Situationen werden für meinen Geschmack zu schnell und sachlich abgehandelt, was sehr schade ist, da der Autor beim Absturz zeigt, dass er Emotionen durchaus glaubhaft vermitteln kann.

3,7 Punkte



Alex Morel lebt in New Jersey. Er ist Vater von zwei Kindern und hat einen Hund namens CC. "Survive - Wenn der Schnee mein Herz berührt" ist sein erster Roman.

2 Kommentare:

  1. Ich möchte das Buch unbedingt noch lesen. das Cover gefällt mir wahnsinnig gut *-*

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  2. ich les es gerade und bin jetzt bei der Hälfte. Bis jetzt kann ich dir voll zustimmen. Der Anfang war echt toll, aber jetzt gerade finde ich es irgendwie unrealistisch und die Geschichte packt mich auch gerade gar nicht mehr.

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