Freitag, 20. Juli 2012

[Rezension] Ein ungezähmtes Mädchen

http://media.libri.de/shop/coverscans/168/16845509_16845509_xl.jpgTitel: Ein ungezähmtes Mädchen
Originaltitel: /
Autor/in: Simona Ahrnstedt
Reihe: /
Preis: 19,95€  
Seiten: 528
Verlag: Wunderlich
Erscheinungdatum: 20. Juli 2012
ISBN 3805250282
Wertung: 3,7 /5
Im Dezember 1880 begegnen sie sich zum ersten Mal: Beatrice Löwenström, die nach dem Tod ihrer Eltern das biedere Heim des Onkels kaum verlassen hat, und der so wohlhabende wie charismatische Seth Hammerstaal werden einander in der Stockholmer Oper vorgestellt – zwischen ihnen knistert es auf Anhieb. Danach kreuzen sich ihre Wege immer wieder: auf Bällen, Jagdausflügen und Landpartien. Bald erkennt Beatrice, dass sie und Seth mehr verbindet als bloße Leidenschaft. Dabei ahnt sie nicht, dass ihr Onkel sie längst dem hartherzigen Grafen Rosenschöld versprochen hat und dass dem jedes Mittel recht ist, seine Ansprüche an sie geltend zu machen und den rothaarigen Wirbelwind zu zähmen …


"Ein ungezähmtes Mädchen" ist ein sehr schönes und gefühlvolles Buch, dass einen immer mehr in den Bann zieht. Ich war total gefesselt von der Geschichte rund um Beatrice und Seth, doch zum Ende hin lässt die Geschichte etwas nach, was sehr schade ist. 
 
Das Cover ist nicht wirklich mein Fall, aber zum Inhalt des Buches passt es perfekt.
Genau so stelle ich mir Beatrice vor!
Die Charaktere sind sehr vielschicht und durchweg sehr authentisch.
Besonders Beatrice ist eine unglaublich gut ausgearbeitete Figur, und auch wenn sie von ihrer Art her sehr ungewöhnlich ist, fühlt man sich trotzdem mit ihr verbunden.
Sie ist sehr intelligent, aufbrausend und temperamentvoll, was sie oft in schwierige Lagen bringt, doch sie versucht immer zu tun was richtig ist und ist durchaus in der Lage, dafür auf ihre eigenen Wünsche zu verzichten.
Besonders deutlich wird dies in ihrer Liebe zu ihrer Cousine Sofia, die das glatte Gegenteil von ihr ist. Sofia ist sehr zurückhalten und still und versteckt sich oft hinter ihrer starken Cousine. Beatrice tut alles, um sie zu beschützen, weswegen sie auch Graf Rosenschöld heiratet.
Der Graf ist ein wirklich düsterer und grauenhafter Charakter. Selten empfinde ich so eine tiefe Abneigung gegen eine Figur, aber der Graf mit seiner rücksichtslosen und respektlosen Art ist einfach nur abstoßend.
Ein genauso böser Mensch ist Beatrice´ Cousin Edvard. Er ist jedoch nicht so berechnend wie der Graf, sondern wirkt sehr dumm und arrogant.
Zum Glück hat Beatrice den umwerfenden Seth, der mir ganz gut gefallen hat und auch sonst steht sie nicht alleine da.

Der Beginn der Geschichte ist etwas schleppend und zäh. Zunächst wird man mit Beatrice und ihrem Umfeld vertraut gemacht und auch die erste Begegnung mit Seth hat mich nicht umgehauen.
Spannung kommt erst später auf, als die Ereignisse beginnen sich immer weiter zuzuspitzen und alles aussichtslos scheint.
Das Buch ist allerdings auch dann nicht düster oder bedrückend, sondern es herrscht ein gutes Gleichgewicht zwischen schön und tragisch.
Kurze Zeit wird die Geschichte dann aber doch etwas heftig und sehr sensiblen Personen würde ich nicht unbedingt zu dem Buch raten, das ist aber nur meine Auffassung.
Gegen Ende finde ich die Geschichte leider nicht ganz so gut umgesetzt.
Mir geht es zu schnell, es ist ein riesen Sprung von verzwickt und aufregend zum Happy-End.
Hier hätte ich mir gewünscht, dass noch etwas Spannendes passiert wäre, denn die Emotionen, die im großteil des Buches vorherrschen, bleiben auf der Strecke. Meiner Meinung nach ist das Ende einfach zu überstürzt und oberflächlich, aber auch hier denke ich, dass es Geschmacksache ist.

Der Schreibstil ist meiner Meinung nach nicht außergewöhnlich oder besonders, aber das Buch ist schön zu lesen und die Autorin versteht sich darauf, Emotionen sehr gut zu vermitteln, sodass der Leser vollkommen in die Geschichte abtaucht.

3,7 Punkte



Vielen Dank an Wunderlich für das Rezensionsexemplar

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